Phileas Fogg ist ein Gentleman wie er im Buche steht: Höflich, pünktlich - und zwar immer (!)-, absolut zuverlässig und ein "guter Engländer". Als solcher scherzt er niemals, wenn es um eine Wette geht.
Bei einer Meinungsverschiedenheit in seinem Londoner Club schlägt er den anwesenden Gentlemen vor, den Beweis anzutreten, dass eine Weltumrundung innerhalb von achtzig Tagen möglich ist. Um die Ernsthaftigkeit seiner Aussage zu unterstreichen wettet er, dass ihm eine entsprechende Reise gelingen werde. Die anwesenden Herren schlagen ein. Nun steht sein gesamtes Vermögen und sein Wort als Gentleman auf dem Spiel.
Bepackt mit einer kleinen Reisetasche und 20.000 Pfund macht er sich auf den Weg. Begleitet wird er von seinem Diener Jean Passepartout. Das ungleiche Duo tritt die aberwitzige Reise an und gerät in einen wahren Abenteuerstrudel aus Meeresstürmen, nicht fertigen Eisenbahnstrecken und Überfällen. Zu allem Überfluss heftet sich der unangenehme Detektiv Fix an ihre Fersen. Denn er hält Phileas Fogg für einen berüchtigten Bankräuber auf der Flucht. Ein Umstand, der ihr Reisevorhaben wahrlich nicht vereinfacht. Allen Gefahren und Abenteuern zum Trotz schaffen sie es einmal um die Welt und zurück nach London. Allerdings nicht in der anvisierten Zeit: "Phileas Fogg hatte seine unglaubliche Reise um die Erde vollbracht ... mit fünf Minuten Verspätung!"
Gibt es dennoch ein Happy End?
Ausgangspunkt von Steuwers Version ist die Theaterfigur Silvia Zimmermann. Eine junge Frau, die beim Arbeitsamt sitzt und von sich selbst glaubt, sie könne nichts Besonderes. Ihr Glaube wird unterstützt von den Schulnoten, die die junge Hauptschülerin jährlich auf ihrem Zeugnis sehen kann.
Tatsächlich hat sie eine Leidenschaft: Geschichten und das Geschichtenerzählen. Hierbei erweist sie sich als wahres Talent, wie sich das Theaterpublikum persönlich überzeugen kann. Doch so offensichtlich ihr Talent auch ist, sie selbst sieht es nicht und wird wahrscheinlich einen Beruf erlernen, der ihren Fähigkeiten nicht wirklich entspricht.
Diese Version des großen Klassikers der Weltliteratur regt zum Nachdenken an über das eigene Leben und was wir damit anstellen wollen. Deswegen eignet sich diese Version hervorragend nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche, wie sich bei den bereits gespielten Schulvorstellungen erwiesen hat.
Mögliche Fragestellungen zum Nachdenken wären z.B.: Habe ich ein unentdecktes Talent? Würde ich glücklich sein, wenn ich mit diesem Talent meinen beruflichen Weg finde? Was könnte das sein? Spannende Fragestellungen, die die LehrerInnen mit ihren SchülerInnen nach dem Stück vertiefen können.
Interesse?
Anfragen zum Stück bitte per E-Mail direkt an den Autor:
info[at]carsten-steuwer.de